01.07.2008

Der Windows-Nazi

So, es reicht mir mit dir. Ich wollte doch nur das mein Instant-Messenger wieder läuft. Aber du musstest ja gleich in die Kacke hauen. Sobald ich aus dem Wohnheim raus bin, fliegt der kühne Reiher vom Rechner. So einen Quatsch hab ich ja noch nicht erlebt. Das Betriebssystem an sich mag ja ganz ok sein, aber alles andere außer dem Kernel kann man vergessen. Den Window-Manager, die Paketverwaltung, die meisten Medienplayer, alle Systemprogramme und ganz besonders die Oberfläche und Datenträgerverwaltung.

Aber fangen wir vorne an:
Die Installation von Ubuntu x64 (damals noch in Version 7.10 alias mutiger Gibbon) verlief ok, insbesondere die Live-Vorschau gefiel mir sehr. Da konnte man schon die ersten Sachen testen und nachdem die VPN-Verbindung eingerichtet war, lief das weitere erstmal reibungslos. Die TV-Karte wurde ohne Probleme erkannt und mit ein bisschen Skripten kam auch der Ton. Danach kamen erste Dämpfer, Adobe Flash gibt's nicht für 64bit, aber auch da konnte das Netz weiterhelfen und schon lief der Firefox in der 32bit-Version mit 32bit-Flash. Das vom Skript verspochene Java hingegen tauchte nicht auf. Auch bei Skype musste man tricksen und eine 32-bit Version installieren. Bis hierhin kann man sagen, das das alles Probleme durch die mangelnde Unterstützung der jeweiligen Hersteller ist, aber nachdem diese ganzen Hürden genommen waren, hab ich erstmal den Bootsektor der Festplatte gelöscht und durfte nochmal von vorne anfangen. Mit zwei viel zu textlastigen Hinweismeldungen wurde ich gewarnt, den Bootsektor doch in ruhe zu lassen, aber da ich dachte ich würde nur eine harmlose Änderung vornehmen, kümmerte ich mich nicht darum.
Nach der zweiten Installation war ich dann erstmal vorsichtiger mit dem schnellen Klicken, aber da Ubuntu (oder Gnome oder Nautilus, ka was da eigentlich immer fragt) ständig neue Hinweis- und Bestätigungsfenster aufmacht, klicke ich inzwischen wieder alles schnell weg.
Eine Meldung finde ich besonders ärgerlich. Die kommt immer, wenn ich meine USB-Platte am Vista-Notebook hatte und wieder an den PC anschließe. Ich hätte den Datenträger nicht richtig beendet, um die Platte dennoch zu nutzen müsste ich diesen Befehl (mount ntfs-3g [...]) ausführen. Gut, Konsole auf und Befehl abgetippt, dabei l mit 1 verwechselt, aber Copy&Paste geht natürlich nicht. Nun sagt die Konsole ich müsste das als Admin ausführen. Gesagt getan und die Platte läuft. Aber wozu das alles? Hätte man dem Hinweisfenster nicht einfach einen Button mehr spendieren können, der das alles für mich macht? Ich dachte Gnome wäre so eine tolle Benutzeroberfläche die speziell auf Einfachheit ausgelegt ist?!
Die Oberfläche hat nach der Installation der 'bösen' (weil Closed-Source) NVidia-Treibern ein paar Spielereien aufzubieten. Die Fenster wackeln wenn man sieh hin und herschiebt wie Wackelpudding und ähnlich sinnvolles Zeug. Das einzig sinnvolle ist die Zoomfunktion mit dem Mausrad, so kann ich auch vom Bett aus, mit der Funktastatur den PC bedienen. Der Nachteil ist, das der Totem Videoplayer nicht mehr Funktioniert, bzw. dessen Oberfläche verrückt spielt. Schade, alle anderen Medienplayer funktionieren, lassen sich aber alle bescheiden bedienen. Der MPlayer spult beim Mausrad drehen, der VLC-Player zeigt die Steuerelemente nur im Fenstermodus, alles Mist.
So eine Vielfalt an gleichartigen Programmen ist ja ganz nett, so ist für jeden was dabei, aber meistens ist es dann so, das es drei oder mehr Versionen einer Software gibt, die alle im Beta- oder Alpha-Stadium feststecken und es keine Version gibt, die richtig funktioniert. Trotz Open-Source.

Heute hat Ubuntu dann endgültig den Vogel abgeschossen. Pidgin, der ICQ-Ersatz, verweigerte die Anmeldung, weil die Version zu alt ist. Gut nach ein bisschen Suchen hab ich dann die Aktualisierungsverwaltung gefunden (die war natürlich nicht da wo man Anwendungen Installiert oder entfernt, sondern in der Systemverwaltung versteckt). Dort wurden dann 250 Aktualisierungen gefunden oder insgesamt über ein Gigabyte an Updates. Gut, bin ich erstmal einkaufen gegangen, als ich wiederkam, war zwar alles runtergeladen, aber vor der Installation gab es noch ein Hinweisfenster (war ja klar) mit besonders viel Text, was genau drinstand weiß ich nicht, denn mir ist ein Teil vom einkauf auf die Enter-Taste gefallen und danach ratterte er dann los und richtete ein, konfigurierte und aktualisierte. Nach einem Neustart lief dann wieder das meiste, nur mein 32-bit Firefox inkl. Flash war verschwunden. Achja und Pidgin verweigert immer noch die Anmeldung, aufgrund der zu alten Version. *gnaa*

Ich habe fertig!

PS: Da der Post schon lang genug ist, lass ich einige weitere Problemchen mit Linux weg.
PPS: Die zuverlässigsten Programme waren Flash und Skype, beides weitestgehend Closed-Source und beides eigentlich nicht für die x64-Version vorgesehen.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Seit über fünf Jahren privat kein Windows mehr angefasst. Alles rennt und das einzige Problem das manchmal auftritt ist, dass auf dem Notebook das WLAN spinnt, aufgrund des Windows-Treibers der über ndiswrapper eingebunden ist.
Alles, außer der Teil der mit Windows zu tun hat, funktioniert 1a.

Anonym hat gesagt…

Noch etwas zum Thema ICQ:
http://www.heise.de/newsticker/ICQ-sperrt-aeltere-Clients-aus--/meldung/110310/from/rss09

Unknown hat gesagt…

ja, die heise-meldung hab ich gelesen, ist natürlch ne ärgerliche sache für eigentlich alle. ICQ sperrt, zumindest für kurze Zeit einige Clients aus, insbesondere Nutzer von Multiprotokoll-Clients haben erstmal das nachsehen. Da nach kurzer Zeit Updates bereitstehen, die die meisten Clients wieder funktionieren lassen, bleibt als einziges das ärgerliche Gefühl bei den Nutzern.
Aber diese Aktion hat nichtsdestotrotz nicht nur Pidgin außer Funktion gesetzt, sondern Ubuntu komplett durcheinander geworfen.